Sie kam aus dem Meer, kann man den Titel des Debüts der israelitischen Sängerin Ofri Eliaz übersetzen. Sie interpretiert darauf die Musik der 1492 aus Spanien vertriebenen sephardischen Juden.
Man begibt sich unwillkürlich auf eine musikalische Reise durch Raum und Zeit, wenn man das Debüt der israelischen Sängerin Ofri Eliaz auflegt. Y salio de la mar nennt sie ihre Sammlung von Ladino-Songs. Und so kommt man einerseits musikalisch zwischen Spanien und dem Vorderen Orient an. Andererseits weisen die Lieder weit in die Vergangenheit der 1492 aus Spanien vertriebenen Juden.
Für Jahrhunderte blieb die Musik der sephardischen Juden erhalten. Denn wo auch immer sich die Vertriebenen ansiedelten, blieben sie in quasi-nationalen Gruppen beieinander und vererbten ihr reiches kulturelles Erbe an die nachfolgenden Generationen.
Y salio de la mar ist hauptsächlich eine Sammlung romantischer Liebeslieder, die bis in die Zeit der Renaissance zurückreichen. Von Eliaz wurden diese mit zeitgenössischem jüdischen Flair bereichert. Und da kommt die Musik völlig unverkrampft in der Gegenwart an, braucht keinerlei Vergleiche mit zeitgenössischer Popmusik des Mittleren Ostens zu scheuen.
Für Jamendo hat Ofri Eliaz sechs der eigentlich zwölf Lieder ihres Debüts zum freien Download zur Verfügung gestellt. Zur Zeit sucht die Musiktherapeutin Sponsoren, um ihre zweite CD, diesmal in hebräischer Sprache, zu produzieren. Die ersten Stücke davon hat sie mittlerweile im Internet veröffentlicht.