Von lyrischen Balladen bis hin zu heftigen Grooves und soundtrackartigen Klanglandschafen: „Up“, das neue Album des deutschen Jazztrompeters Nils Wülker ist eingängig und warm, oftmals mehr radiotauglicher Pop, als abgehobener Jazz. Und Beiträge von Sängerin wie Sasha, Max Mutzke oder Lauren Flynn sorgen für die notwendige Portion Abwechslung.
Diese Trompete ist meist warm und einschmeichelnd, nur selten entwickelt Nilx Wülker einen strahlend metallischen Ton. Aber der würde zu seinem epischen Jazzpop auch nicht passen. Ob sich sseine Trompete über dezenten Arrangements allein präsentiert oder im Duett mit den Gesangsstimmen etwa von Xavier Naidoo: Nur selten schüttelt „Up“ die leichte Melancholie ab, die Intimität von stillen Abendstunden.
Klar: Wenn gemeinsam mit Xavier Naidoo (der hier für mich ziemlich überraschend ganz anders singt als bei seinen nervigen Soulpop-Nummern) „I Just Want To Play“ erklingt, dann ist das was anderes als der hymnische Opener „Dawn“ oder die zum Dahinschmelzen sentimentale Ballade „Season“ mit Max Mutzke.
Das hier ist Jazz für die Bar oder den Club eher als für die große Festivalbühne: In der direkten Eingängigkeit von Wülkers Kompositionen könnten Kritiker eine Anbiederung an den Massenmarkt finden. Doch seien wir ehrlich: Ein solcher existiert für Jazzmusik schlicht und einfach nicht.
„Up“ ist feiner Jazzpop mit einem wirklich bemerkenswerten Trompeter und Komponisten. Auf die Live-Konzerte zum Album ohne die Beigaben der Gesangsgäste kann man da gehörig gespannt sein. (Warner)