Heinrich von Meißen genannt Frauenlob wirkte unter anderem am Hof der Rügenschen Herzöge und dichtete Verse auf das Rostocker Ritterfest von 1311.Wie es schon schwierig ist, genau zu klären, was Musik denn nun sei, so problematisch ist es fast überall die Anfänge des Musizierens in belegbare historische Zusammenhänge zu bringen, sprich geschichtlich verbürgt zu erzählen.Genaues ist somit auch über die Frühgeschichte in Mecklenburg nur schwer in Erfahrung zu bringen. Der Fund alter Jagdhörner auf heimatlichem Boden belegt zumindest den Gebrauch von Blasinstrumenten vor Beginn unserer Zeitrechnung.

Orgelspiel lässt sich schon 1260 in Ratzeburg nachweisen. Doch was außerhalb der Kirchenmusik geschah, ist eher spärlich aufzuspüren. Mit Sicherheit gab es in den Hansestädten, wohl auch in den nicht zur Hanse gehörenden größeren Siedlungen, fahrendes Volk u.a. auch Spielleute und Sänger.  Eintragungen z.B. ins Niederstadtbuch der freien Reichsstadt Lübeck aus dem 16. Jhd., dass jemand ehrlicher Geburt und nicht Kind eines Spielmanns sei, belegen, dass diese fahrenden Leute oder clerici vagi bzw. Goliarden genannt, kein hohes Ansehen unter den fest siedelnden Landsleuten genossen. Als 1348 Mecklenburg vom Bistum zum Herzogtum erhoben wird,  kann man die ersten Stadtmusikanten und Turmbläser nachweisen. Auch der Aufenthalt des bekannten Meistersingers „Frauenlob“, der ähnliche Berühmtheit erlangte wie Walther von der Vogelweide, fällt in die Zeit um 1300. Dass  in der Jenaer Handschrift neben Frauenlob auch noch ein weiterer Vertreter unser nordischen Gefilde auftaucht, nämlich Wizlaw, der vermutlich mit dem letzten slawischen Fürsten von Rügen identisch ist, sei hier am Rande erwähnt. Die Gründung der drittältesten Universität Deutschlands 1419 in Rostock  stellt zweifelsohne ein bedeutendes Ereignis auch für das Musikleben dar. Ermöglichte die

Alma mater schließlich musikwissenschaftliches Arbeiten ebenso wie akademisches Musizieren. Ein Verein zu diesem Zwecke gab seine Tätigkeit 1569 wieder auf… Ein bedeutendes Zeugnis im Umkreis der Universität stellt das Rostocker Liederbuch dar, das in großem Umfange wohl im späten 15. Jhd. geschrieben und später erweitert wurde.

 

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