Die späten 60er und frühen 70er Jahre waren für Muddy Waters eine Zeit des konstanten Experimentierens. "Electric Mud" fiel bei der Kritik durch, fand aber eine Menge Käufer. "Fathers & Sons" war von künstlerischer Seite mehr als gelungen. Doch Muddys Versuch, an Howlin Wolfs "London Sessions" anzuknüpfen, war ein kompletter Fehlschlag.
"Die Typen sind Spitzenmusiker, leg denen das Buch vor und sie spielen es",meinte Muddy Waters mal zu Peter Guralnik über seinen Ausflug zu den Londoner Musikern. Für seine "London Sessions" hatte er unter anderem Steve Winwood, Georgie Fame und Rory Gallagher eingeladen. Also auf dem Papier eine durchaus ernstzunehmende Bluesband. Doch Muddy musste bald einsehen: "Das ist nicht das, was ich brauche, um es meinen Leuten zu verkaufen, es ist nicht der Muddy-Waters-Sound. Und wenn du meinen Sound veränderst, dann veränderst du alles."
The London Muddy Waters Sessions sind statt eines aufregenden Zusammentreffens von Schwarz und Weiß, von Vater und Söhnen im Geiste nur eine Ansammlung von langweilig runtergejammten Watersnummern geworden. Es gibt keine Spannung, keine Magie – und auch keinen Spaß, wie man ihn paar Jahre früher bei Howlin Wolf noch erleben konnte. Zum Glück gab es nur wenige Jahre später unter Federführung von Johnny Winter ein künstlerisches und kommerzielles Comeback für Waters. (Und vorher noch 1975 das durchaus angenehme Woodstockalbum mit The Band).
they can play with me, put the book before 'em and play it, you know," he told Guralnick. "But that ain't what I need to sell my people, it ain't the Muddy Waters sound. An' if you change my sound, then you gonna change the whole man."