Mir ist es ziemlich egal, ob Muddy Waters in 1914 oder 1915 geboren wurde. Wichtig ist, da&szlig; er, neben seiner Karriere als einer der gr&ouml;&szlig;ten Bluesmusiker aller Zeiten, gen&uuml;gend Freiraum fand, seinen &auml;ltesten Sohn Larry Mud Morganfield zu zeugen. Mud ist vor einigen Jahren als Bluess&auml;nger angetreten und legt seitdem eine atemberaubende Karriere vor. Es ist bekannt, da&szlig; er seinen Vater als gro&szlig;es Vorbild sieht. Neben der &auml;u&szlig;erlichen &Auml;hnlichkeit sind auch beider Stimmen sehr &auml;hnlich. Zu Muddy&rsquo;s hundertstem Geburtstag hat Mud am 19. August das Album &bdquo;For Pops (A Tribute to Muddy Waters)&ldquo; vorgelegt. Der Titel sagt, worum es ihm geht. Der Sohn setzt seinem Vater ein Denkmal.<br />   &nbsp;

 Das tut er nicht allein. David Earl, Chef von Severn Records, hat ihm mit Kim Wilson (harmonica), Billy Flynn (guit.), Rusty Zinn (guit.), Barrelhouse Chuck (piano), Steve Gomes (bass) und Robb Stupka (drums) Musiker zur Seite gestellt, die auf einer Skala von eins bis zehn wohl die Spitze erreichen.

Kim Wilson hat besonderen Anteil am Schaffen der einzigartigen Stimmung des Albums – seine einfühlsames, teils unterstützendes teils treibendes Harmonikaspiel könnte wohl besser nicht sein. Zu Recht werden Mud Morganfield und Kim Wilson gemeinsam als Headliner des Albums genannt.

Das Album wurde in vier Tagen eingespielt. Ganz bewußt verzichtete man darauf, ein Best of Muddy Waters Album zu produzieren. Mud und Kim haben ihre persönlichen Favoriten aus Muddy’s Werk herausgesucht. Neben sieben Kompositionen von Muddy Waters werden die restlichen Willie Dixon zugeschrieben.

Es tut gut, dass sowohl „Mannish Boy“ als auch „Hoochie Coochie Man“ nicht vertreten sind. Neben „I just want to make love to you“, „I love the life I live“, „Trouble no more“, „19 years old“ finden wir als Opener „Gone to Main Street“. 

Mud Morganfield ist das Kunststück gelungen, ein Tribute Album zu schaffen, daß Muddy’s Werk nicht nachsteht. Trotz aller Ähnlichkeiten mit seinem Vater, zeigt er, dass er Muddy’s Vermächtnis in unsere Zeit transferiert und als eigenständiger Musiker nicht im Schatten des Altmeisters steht.

Für Liebhaber des klassischen zeitlosen Blues bester Qualität ist das Album ein absolutes Muß. Für alle anderen die Möglichkeit, die große Zeit des Chicago Blues hautnah und lebendig zu erleben. (Severn Records/in-akustik)