Wie bereits berichtet, spielte Keb’Mo’ auf dem Stuttgarter Jazz Open 2014. Nach seinem Soundcheck befragten wir ihn zu seinem neuen Album „BluesAmericana“.
Die Fragen stellte Mario Bollinger. Fotos: Christophe Rascle. Das komplette Interview findet sich in Heft 09/2014 des monatlichen pdf-Magazins.

Fragen an Keb Mo, um sein Album BLUESAmericana zu verstehen

WP: Dürfen wir Dich beim Interview fotografieren?

KM: Ihr meint, so mit Internet und Veröffentlichen? Ich fühle mich grad ein bissel blöd mit der MickeyMouse-Kappe auf dem Kopf und so?

WP: Wir wollen Dich wie im richtigen Leben zeigen. Schau, wir hatten Johnny Winter, Leo Lyons, die Tedeschi Trucks Band vor einigen Wochen und wir hatten auch The Blues Band und Zakyia Hooker.

KM lacht: Hattet Ihr mich auch schon?

WP: Noch nicht!

WP: Hast Du mitbekommen, dass Johnny Winter gestorben ist?

KM: Ja, ich habe Johnny Winter das erste Mal in den 70ern in einem Hotel in Hollywood getroffen.

WP: Hast Du mit Johnny Winter gearbeitet?

KM: Ich habe nur einmal mit ihm auf dem Crossroads Festival gespielt. Bei dem Finale stand ich ganz nah bei ihm. Am Flughafen haben wir noch ein wenig geredet. Er war sehr, sehr nett, ein ganz ruhiger Mensch.

WP: Wie reden Dich die Leute an? Keb’Mo‘, Kevin Moore, Keb‘ oder wie sonst?

KM: Die Menschen nennen mich Kevin oder Keb als Abkürzung.

WP: Heute Abend haben wir mit James Hunter 6 und Sheila E und Dir ein sehr weit gefächertes Angebot. Kennst Du James Hunter oder Sheila E?

KM: James Hunter, nein kenne ich nicht. Was macht er?

WP: Schnelle jazzlastige R&B Sachen.

KM: Und was spielt er?
WP: Er spielt Gitarre und singt. Können wir heute Abend ein Jamming erwarten?

KM: Nein, gejammt habe ich, als ich jung war. Ich liebe Jamming, aber heute haben wir praktisch keine Zeit mehr dazu. Ich würde gerne mit Gitarristen jammen. Einfach zusammensitzen und spielen.

WP: So wie auf dem „Crossroads„ mit Taj Mahal oder Stefan Grossman?

KM:Du hast das gesehen? Das ist es, was ich liebe!

WP: Deine Alben „Keep it simple“ and „Suitcase“ klingen sehr ähnlich wie Deine neue Platte „BluesAmericana““.

KM: Meinst Du?

WP: Wenn es für Dich Unterschiede gibt, erzähl es uns.

KM: Du solltest es mir erzählen. Für mich klingt sie eigentlich anders.

WP: Gibt es einen Keb’ Mo’ style?

KM: Ja, es gibt einen Keb’Mo‘ Style und bei meiner letzten CD habe ich ihn etwas verlassen und die Leute waren verwirrt. Das ist interessant. Die Leute haben eine gewisse Vorstellung, wer Du bist und was Du machst. Sie möchten nicht, dass Du Dich da zu weit entfernst. Bei meiner letzten CD, die ich sehr gut fand, waren die Leute argwöhnisch und fragten: Was macht der Kerl da? Leute, die mich noch nie gehört haben, mögen enthusiastisch reagiert haben. Es ist schön, wenn man eine eingeschworene Fangemeinde hat, aber es schränkt ein. Es ist schwer, auch für andere Musiker wie James Taylor oder Buddy Guy, sich zu weit zu entfernen. Ich liebe alle meine CDs, ohne dass ich mir bisher Gedanken gemacht habe, ob die Leute sie mögen. Wir alle stellen eine Marke dar. Aber jetzt bin ich wieder beim Keb’Mo‘ Stil – wir sind halt alle nur Menschen. Es gab negative Stimmen, aber auch Positives zu hören, je nachdem wo man herkommt.

WP: Was war der Antrieb für „BluesAmericana“?

KM: „BluesAmericana“ ist einfach eine Keb’ Mo’ CD, welche die Wahrheit sagt. Ich habe versucht, eine bessere Keb’ Mo‘ CD mit Spaß zu machen. Ich bin wirklich glücklich mit „BluesAmericana“ und es ist meine beste CD.