Von Detroit nach San Diego: Missy Andersen vereint ihrer Musik den Soul von Motor City mit der Leichtigkeit der kalifornischen Bluesszene. Ihr zweites Album „In The Moment“ ist die perfekte partytaugliche Mixtur aus Blues und Soul.
Schon die erste Nummer haut voll rein: „Rent Party“ swingt drauflos mit einem ansteckenden Groove, einer zuweilen an T-Bone Walker erinnernden Gitarre (gespielt von Missy Andersens Ehemann Heine „The Great Dane“ Andersen) und einer Geschichte, die bei allem Humor trotzdem nicht vergessen lässt, dass im Blues halt oft nicht genügend Geld zu machen ist: “They had a party going on uptown; don’t look back and everybody got down. I heard somebody say ‘Now what’s the affair?’ I don’t know and I don’t really care. I’m having a good time. The next one is my rent party.”
Andere Höhepunkte auf dieser Scheibe sind „Night Stalker“, bei dem Missy die mit allen Wassern gewaschene eifersüchtige Jägerin gibt. Und natürlich muss man auch „Whole Lotta Nuthin“ nennen.
Andersen ist eine tolle Sängerin, die in jeder Note Unmengen Soul versprüht, die die nötige Power genau dosiert einsetzt und mit Feinfühligkeit zwischen rauher Direktheit und emotionaler Verletzlichkeit wechseln kann.
Begleitet wird sie bei den acht eigenen Stücken und drei Coverversionen von einer tollen Band, zu der neben Heins Gitarre die fantastische Hammond von Ben Moore, Sue Palmers Piano, eine großartige Rhythmusgruppe und fette Bläsersätze gehören.
„In The Moment“ ist ein wirklich beeindruckendes Album. Wer Blues und Soul mit jeder Menge Bläsern mag, muss hier zugreifen.