alligators

Sie bezeichnen sich als Punk-Blueser. Die aus Valencia stammende Band Mississippi Alligators steht für Bluesrock in der Tradition von ZZ Top. Und dafür, dass Musik frei verfügbar sein sollte für Fans. Und so verteilen sie ihre Aufnahmen frei im Netz.

Die Selbstvorstellung ist schon bezeichnend: We are a dirty Punk Blues Band from Spain. Nun ist ja der Punk Blues nicht unbedingt eine Musik, die man mit Spanien sofort assoziieren würde, ist diese Kategorie doch überhaupt nicht wirklich verbreitet – wenn man denn mal von Freygang absieht. Doch wenn man in die CD Babylon Boogie hinein hört, dann versteht man das ein wenig besser.

Und das nicht nur wegen der spanischen Titel oder dem hilflosen Englisch des Sängers. Hier rollt der Boogie mit einer Düsterkeit, klagt die Harp hypnotisch, dass es eine Art hat. Natürlich klingt das nicht wie spanische Musik. Viel eher klingt es nach Bluesrock a al ZZ Top – oder in großen Momenten nach Hooker ’n‘ Heat. Doch dann kommt plötzlich eine Geige zum Einsatz. Wo bin ich jetzt hingeraten? Doch irgendwie passt es zum hingerotzten Bluesrock

Aber die Punk-Attitude der Band ist vor allem auf einem anderen Feld zu spüren. Die 1995 in Valencia gegründete Truppe verteilt ihre Musik kostenlos im Netz samt Cover und allem. Und begründet das damit, dass Bands ihr Geld lieber durch Konzerte verdienen sollten. Ansonsten könnte ja ein Fan aus Geldmangel daran gehindert werden, die Musik zu erhalten. Und so ist das seit Jahren auf verschiedenen Seiten erhältliche Album jetzt auch bei Jamendo gelandet. Schade finde ich nur, dass es nach so vielen Jahren noch immer kein neues Lebenszeichen dieser sympathischen Bluespunks zu geben scheint.