CoverSongwriter-Pop zum Wohlfühlen liefert die kanadische Sängerin Melanie Dekker auf ihrer vierten CD "Here & Now". Auch wenn sie Wurzeln in den Niederlanden hat und heute in Vancouver lebt, ist das Album doch voller Liebe zu den klassischen Hippie-Idealen.

Sheryl Crow, Melissa Etheridge oder Shania Twain lauten die metaphorischen Hilfskrücken, mit denen Kollegen Werk und Stimme von Melanie Dekker umschreiben. Stilistisch könnte man ihr aktuelles Album auch mit den Schlagworten: Pop, Folk, Country umschreiben. Aber (ich zahle freiwillig ins Phrasenschwein) hier ist mal wieder die Summe deutlich mehr als die Einzelteile. Denn "Here & Now" wirkt als Album wie aus einem Guss und nimmt den Hörer für zwölf Lieder mit auf eine erholsame akustische Wellness-Tour.

Es sind die kleinen Momente, die hier und jetzt aufblitzen, an die man sich erinnert am Abend. Das reiche Mädchen, das für sein Lebensglück auf die Suche nach einem mindestens ebensoreichen Boy geht. Die Einsicht, dass man mal wieder ein gewaltiger Trottel war. Die Sehnsucht, den Geliebten immer wieder zu küssen aus Freude, dass man ihn endlich gefunden hat. Und sei es auch alle zwanzig Minuten. Oder der ewige Hippietraum mit all den glücklichen Menschen, die sich befreien von den Zwängen dieser Welt. Nein, hier werden kaum politische Statements abgegeben. Der gesellschaftliche Anspruch der Musik wird nicht als Parole vor sich hergetragen. Was es zu der Welt zu sagen gibt, ist in und zwischen den Zeilen der Musik verpackt. Und das tut bei Melanie Dekker nicht weh. Sondern führt höchstens zu Anfällen von beruhigenden Tagträumen. Und die können ja durchaus nicht nur heilsam sein sondern auch zu Änderungen darin führen, wie man danach durch diesen Tag weitergeht.