Mit dem von ihr mitinitiierten Songwriter-Wettbewerb "Troubadour" in der Berliner "Wabe" kümmert sich die Amerikanerin Mckinley Black seit Jahren um die Stärkung der akustischen Songwriter-Szene nicht nur der Hauptstadt. Mit "Beggars, Fools and Thieves" hat die Songwriterin jetzt ein Album mit elf neuen Liedern zwischen Rootsmusik, Pop und Bluesanklängen eingespielt.
Einsame Sänger und Sängerinnen mit ihren Gitarren – es gibt nicht viel, was so schnell langweilig werden kann. Doch selbst wenn Mckinley Black alleine auf einer Bühne stehen sollte, besteht diese Gefahr wahrscheinlich nicht. Denn die Songwriterin, die irgendwann aus den USA nach Europa kam, um ihr Geld als Musikerin zu verdienen, hat in ihren Liedern Geschichten zu erzählen, denen man sich gerne ausliefert: Lieder über ihre portugiesische Großmutter etwa, die als erste Frau der Familie in die Staaten ausgewandert war und dort das Geld verdiente, um den Rest nachzuholen. Oder Lieder zwischen Trauer und Großstadtgospel wie "My Train", wo sie das traditionelle Spiritual in trauernde Melancholie angesichts eines gestorbenen Freundes übersetzt. So ist das Album neben Hermann Bibers aktueller Scheibe eine der besten Songwriterveröffentlichungen, die wir in diesem Jahr gehört haben.
Auf "Beggars, Fools and Thieves" wird die Gitarristin unter anderem von Saiten-Genie Ian Melrose, Organist Ian Parker, Bassist Simon Pauli und Drummer Ralf Gustke begleitet. Doch auch Rainbirds-Sängerin Katharina Franck lässt sich im Background der Lieder vernehmen. Wer einen SACD-Player sein eigen nennt, kann die audiphile Produktion auch im Mehrkanal-Sound genießen. Doch selbst auf normalen CD-Playern klingt die Platte hervorragend, durchsichtig und klar.