Dem klassischen Chicago-Blues haben sich Los Potatos aus dem polnischen Lodz verschrieben. Auf ihrem Album 40 Days spielen sie vor allem Klassiker aus den 50er und 60er Jahren.
Schon immer war für ostdeutsche Bluesfans die Szene im östlichen Nachbarland spannend. Dort spielten während der sozialistischen Zeiten Musiker wie Muddy Waters oder John Mayall, während hier mal wieder Flaute bei interessanten Konzerten war. Und es bildeten sich Bands, die sich dem originalen Sound verpflichtet fühlten. Offensichtlich hat sich daran wenig geändert seit der Wende. Und das ist auch gut so.
Los Potatos wurden 1999 in Lodz gegründet. Die Truppe besteht aus Daniel Frontczak (g, voc), Krysztof Baranowicze (org, p), Simon Banasik (dr), Dariusz Werner (git, voc) und Benek Bartczak (bg). Auf ihrem bei Jamendo veröffentlichten Album 40 Days wird deutlich, wo ihre Vorbilder zu suchen sind: im Chicago der 50er und 60er Jahre, bei Muddy Waters, Willy Dixon, Sonny Boy Williamson II und Buddy Guy vor allem Aber auch Einflüsse aus den „urbanisierteren“ Gefilden etwa von B.B. King sind auszumachen.
Und so finden sich auf der Platte Klassiker vom Titelsong bis hin zu „Help Me“, „I Don’t Know“ oder „Key to the Highway“ und Songs, die ich nicht sofort einsortieren kann (eigene oder nicht? I Believe To My Soul, Cresseyed Cat), die aber nahtlos hinzupassen und einfach Spaß machen. Ein schönes Album – und live geht die Truppe wahrscheinlich tierisch ab. Vielleicht kommen sie ja mal in die Gegend von Greifswald?