Ein Liebhaberpublikum füllte am Freitagaben die Universitätsaula und erlebte einenhalb abwechslungsreiche Stunden Brahmscher Vokalmusik hauptsächlich von Laien dargeboten. Erfreulich zu hören, was die Sänger und Instrumentalisten unter professioneller Leitung zu leisten vermochten.
Die Chöre – der Kammerchor des Instituts für Kirchenmusik (Leitung: Jochen Modeß), das Frauen-Chor-Ensemble St. Nikolai unter Frank Dittmer und der Projektmännerchor – meisterten große musikalische Aufgaben. Das trifft auch auf das reich besetzte Universitäts-Sinfonieorchester zu, das sich fast ein Semester lang für das Prüfungsdirigar von Ina Altripp zur Verfügung gestellt hatte.
Den Anfang des Konzertes machte der Kammerchor mit fein gestalteten a-cappella-Liedern. Die folgenden Liebeslieder-Walzer, einfühlsam begleitet von Susanne Dittmann und Johannes Gebhardt am Klavier, fielen besonders durch erfreulich deutliche Textdeklamation auf. Gleichermaßen anspruchsvoll und einen kultivierten Chorklang waren die Lieder und Gesänge für Frauenchor, die das Frauen-Chor-Ensemble ausdrucksvoll darbor. Sowol a capella als auch mit Begleitung zweier Hörner und Klavier wurde hier dem Chor viel abverlangt.
Zuletzt erklang die Alt-Rhapsodie op. 53, die Johannes Brahms als 36jähriger in Wien komponierte. Annerose Kleiminger (Alt), ein eigens zusammengestellter Männerchor und das Universitäts-Sinfonieorchester unter der Leitung von Ina Altripp versetzten das aurmerksame Publikum in etwas schwerzliche, aber auch den Wohlklang genießende Stimmung. Den Beifall hatten alle Mitwirkenden verdient.