Handmade MusicSeit seinem 1998 erschienenen Debüt „First Things First“ hat sich Lance Lopez als einer der bemerkenswertesten Bluesgitarristen der Szene in Texas erspielt. „Handmade Musik“ ist hörenswerter Bluesrock mit Bezügen zu Johnny Winter oder ZZ Top ebenso wie Led Zeppelin und George Thorogood.

Beim Texasblues denkt man zuerst immer an Johnny Winter, ZZ Top oder Stevie Ray Vaughan. Dabei war doch schon der erste männliche Bluesstar der Plattengeschichte Blind Lemon Jefferson aus Texas. Und über T-Bone Walker, Freddie King oder Lightnin‘ Hopkins hat der Staat immer wieder eigenständige Gitarristen hervorgebracht, die weltweit prägend gewirkt haben. Und diese Geschichte geht – auch wenn der Mainstreammusikmarkt davon zu selten etwas mitbekommt – bis in die Gegenwart mit Musikern wie Alan Haynes, Tony Vega, Omar & The Howlers oder eben Lance Lopez.

Zwar wurde er in Lousiana geboren. Doch da er seit seinem 12. Lebensjahr in Dallas lebt, kann man ihn getrost schon fast als Texaner bezeichnen. (Gelegentliche Anklänge an die Grooves von New Orleans und Louisiana in seiner Musik machen ihn dabei besonders hörenswert.) Seine Sporen verdiente er sich unter anderem in der Band von Soulsänger Johnnie Taylor und als Bandleader von Lucky Peterson, mit dem er drei Jahre durch die Welt tourte. Neben diesen so verschiedenen Bluesstilen (und natürlich dem großen Vorbild SRV) prägte auch die Musik von Buddy Miles seine musikalische Entwicklung. Mit dem Buddy Miles Express des ehemaligen Drummers von Jimi Hendrix spielte er kurzzeitig zusammen. Und Miles nahm sich auch als Mentor des jungen Gitarristen an. Meist erschienen Lopez Alben auf kleinen Indie-Labels. Erst seit kurzer Zeit kann er seine Platten auch in Europa verbreiten. Und damit dürfte einer größeren Karriere kaum noch etwas im Wege stehen. Denn „Handmade Music“ ist ein wirklich gutes Album mit zeitgemäßem Gitarrenblues und -bluesrock geworden. Hier ist ein Gitarrist über die Jahre zu einem Künstler gewachsen, der einen eigenen Stil gefunden hat und die Ttaditionen des Texasblues mit eigenen Noten bereichern kann. Lopez produziert sich auf diesem Studioalbum nicht vordergruündig als neuer Gitarrenheld sondern einfach als ein Bluesman, der gekommen ist, den Laden zu rocken und eine gute Show zu bieten. Das ist schon mal nicht die schlechteste Empfehlung. Zwischen ZZ Top, Omar & The Howlers und Johnny Winter hat er sich seine eigene Nische erspielt.


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