Für den der lacht und für den, der nicht: Die ultimative Titanic-Story nennen Kultur Smog ihr jetzt bei Jamendo veröffentlichtes Album.
Wenn man so täglich die Neuerscheinungen auf den diversen Musikportalen durchforstet, ist man oft schnell gelangweilt. Zu viel des immer Gleichen wird da auf die Menschheit losgelassen. Da freut sich ein Nörgler dann schon, wenn mal ein schön böses Plattencover präsentiert wird. Wie etwa dieses nette Gerippe mit Schweißerbrille bei der spanischen Rockband Kultur Smog. Die zugehörige Platte schildert (wer hat das eigentlich noch nicht gemacht?) die einzige Fahrt der Titanic. Musikalisch ist da so viel Leerlauf wie in den ersten zwei Dritteln von Camerons unsäglichem Schmachtfetzen. Ein bisschen wird der harte Rocker heraushängen gelassen, manchmal klingeln die akustischen Gitarren, ab und zu gibt’s die patentierte Purple-Orgel, die Band selbst behautptet sogar, zuweilen Bluesrock zu spielen. Das ist alles nicht wirklich schlecht. Aber wenn das die ultimative Titanic-Story sein soll, dann ist da verdammt wenig zu lachen dran. Auch wenn die Band meint: It was a funny sunny day…
Ich würde eher das alte Poem vom Schiffsuntergang vertonen: Ein Dampfen und Zischen – ab geht’s zu den Fischen. Aber vielleicht bin ich nur ein ignoranter alter Sack, der den künstlerischen und humoristischen Ansprüchen der Truppe nicht gerecht wird.