Die "Queen des Blues" Koko Taylor ist am 3. Juni 2009 in Chicago im Alter von 80 Jahren gestorben. Am 7. Mai hatte sie ihren 29. Blues Music Award in ihrer mehr als 40jährigen Karriere erhalten. Die Sängerin war 1962 von Talentsucher Willie Dixon gefördert worden.
Sie war eine der wenigen Frauen, die im Männer-dominierten Blues-Business Erfolg hatten. Von den Blues-Clubs in der South Side von Chicago brachte sie ihre Musik zu den Konzerthallen und den großen Festivalbühnen in der ganzen Welt. Mehr als vierzig Jahre dauerte die Karriere von Sängerin Koko Taylor. Sie wurde 80 Jahre alt.
Geboren wurde Koko Taylor als Cora Walton am 28. September 1928 in der Nähe von Memphis (Koko ist ihr Spitzname, weil sie Schokolade liebte). Schon als Kind begeisterte sie sich für Gospel und die Musik die Blues-DJs wie B.B. King oder Rufus Thomas beim legendären Radiosender WDIA in Memphis auflegten. Gemeinsam mit ihrem Mann Robert Taylor zog sie 1952 nach Chicago, wo sie bald mit den wichtigen Bluesbands in den Clubs musizierte. Ihre eigentliche Karriere begann dann 1962 bei Chess Records, wo sie auf Grund des Einsatzes von Willie Dixon einen Vertrag bekam. Dixon produzierte mit ihr auch einige Singles darunter ihren Riesenhit "Wang Dang Doodle" (1965), der mehr als eine Million Mal verkauft wurde und der zu ihrem Markenzeichen wurde. In einer Zeit, als immer mehr Soulsongs in die R&B-Charts kamen, war das so ziemlich der letzte wirklich große Blueshit der 60er Jahre.
1969 erschien bei Chess ihr selbstbetiteltes Debütalbum. Wie damals im Blues üblich bestand es fast nur aus ihren bislang erschienenen Singles und bietet somit einen guten Einstieg in das frühe Werk der Sängerin. Herausragend ist die Begleitung: Neben Willie Dixon – mit dem sie auch im Duett singt – hört man etwa Buddy Guys Gitarre und die Bluesharp von Big Walter Horton. Am Piano wechseln sich Sunnyland Slim und Lafayette Leake ab. Die Songs sind teils rauher Chicagoblues, teils Annäherungen an den Rhyhtm & Blues der damaligen Zeit. Und über allem singt, stöhnt oder schreit Koko mit ihrer unvergleichlichen Stimme.
1975 unterschrieb sie bei Alligator und brachte dort bis 2007 neun Alben heraus. Bis Oktober 2003 spielte sie mehr als 200 Konzerte im Jahr. Dann fiel sie nach einem Herzanfall in ein 28tägiges Koma. Im Laufe ihrer mehr als 40järhrigen Karriere wurde sie mit zahllosen Preisen geehrt. So hatte sie noch am 7. Mai den Blues Music Award als Traditional Female Blues Artist Of The Year erhalten. Das war beireits ihr 29. Kein anderer Bluesmusiker ist je so häufig von der Blues Foundation geehrt worden.