Fast hätte ich die Norwegerinnen nach „A Kiss Before You Go“ schon abgeschrieben. Das Debüt „Le Pop“ mit dem umwerfenden Titelsong und der Kneipenhymne „A Bar In Amsterdam“ hatte die vier Norwegerinnen schlagartig bekannt gemacht: So deftig und witzig, so verspielt und ja auch so niedlich hatte Folkrock schon lange nicht mehr geklungen. Danach folgte für mich die Langeweile der Wiederholung des Stils ohne wirklich neue umwerfende Songs. Jetzt aber ist mit „Rockland“ wieder ein überzeugendes Album auf den Markt gekommen.
Los geht es mit einem schwer dahingroovenden Blues „Old De Spain“, der langsam eine wuchtige Soundkulisse aufbaut. Auch die Country-Nummer „Curvaseous Needs“ oder das deftig dahinrockende „Oh My God“ machen gehörig Spaß beim Hören – auch wenn manchen Rezensenten hier die Leichtigkeit und Unvermitteltheit ihrer ersten Alben fehlt. Ich meine: Es hat sich ausgezahlt, dass die vier Ladies jede für sich an neuen Liedern geschrieben haben und damit einen Abstand zu den bisherigen Klängen gefunden haben. „Rockland“ ist weniger niedlich, viel dreckiger – aber immer auch witzig und voller ansteckender Melodien.
„Rockland“ ist wesentlich partytauglicher als die meisten derzeit abgefeierten Folkrockalben. Für mich ist das ein eindeutiger Pluspunkt. Absolute Hörempfehlung!