In Texas ticken die Uhren offenbar noch immer anders. Und das ist gut so. Denn sonst gäbe es Bluesalben in der Traditionslinie von Stevie Ray Vaughan, Albert Collins oder Freddie King wohl kaum noch zu rezensieren. Wie etwa "Crazy Sun" von JT Coldfire aus Austin.
Die Themen sind bekannt aus Texas: Knarren, Frauen, Geschäftsleute,… Die Gitarre singt und sägt zupackend irgendwo in der Nachbarschaft von Albert Collins oder Freddie King. Und zu keinem Zeitpunkt hat man bei "Crazy Sun" das Gefühl, hier würde einer nur mit seinen Fertigkeiten auf den sechs Saiten prahlen. Nein, das meist im spartanischen Trio eingespielte Album ist Texas-Blues vom Feinsten. Und wenn JT Coldfire auf der Platte auch Ausflüge in den Roots-Blues oder in die Gegend von Bob Dylan unternimmt, dann weiß der Hörer, dass er hier einen Bluesman gefunden hat, dem man auch in Zukunft gerne zuhören will. Nicht nur für Fans von Stevie, Freddie oder auch Alan Haynes.