Laut und fröhlich, leise und nachdenklich: Das Album Pint of Blood der texanischen Musikerin Jolie Holland ist eine gelungene Abwechslung.
Ein regnerischer Morgen im Oktober, die Auswirkungen des letzten Abends machen den Kaffee ungenießbar, ich habe zu wenig Lust und schon gar nicht auf viel Bewegung. Hin und Her gerissen zwischen Bett und Klo, entschließe ich mich, den angebrochenen Tag mit etwas Musik zu veredeln. Nach kurzer Suche fällt mir das im Juni veröffentlichte Album Pint of Blood der texanischen Musikerin Jolie Holland in die Hände. Das erste Lied All Those Girls überrascht – ich hatte auf Grund der im Juli unter gleicher Rubrik veröffentlichten Rezension des Albums mit Schlimmeren gerechnet – und fängt mich sofort ein. So kann es weitergehen, denke ich, und das macht es auch. Die drei folgenden Lieder Remember, Tender Mirror und Gold and Yellow nehmen das Tempo des ersten Songs auf und tragen zu einer erheblichen Aufhellung meiner Stimmung bei. Das ruhigere June bricht damit und wirkt fast wie eine Hymne auf vergangenen verregneten Sommer. Durch Wreckage und Little Birds verspüre ich plötzlichen Bewegungsdrang, um mit den letzten drei Songs dieser Veröffentlichung – der Vollständigkeit der Nennung wegen: The Devil´s Sake, Honey Girl und Rex´s Blues – das Gegenteil des lauteren Auftakts zu erleben. Diese fast schon getragenen Songs erzeugen so etwas wie Melancholie und tragen dazu bei, dass dieses Album zu einem runden und abwechslungsreichen Erlebnis wird.