Vom Gesang her orientiert sich Johnny Boots manchmal überdeutlich an Buddy Guy. Seine Gitarre spielt er aber weit entfernt von einer Kopie. „All Or Nothing“ ist nicht die Neuerfindung des Gitarrenblues. Aber es ist ein hörenswertes Album, das dem Musiker hoffentlich eine Menge Hörer gewinnt. Höhepunkt ist gleich der Opener „Stone Cold“, ein Lied über die Wechselbäder der Liebe zwischen fassungsosem Glück und endloser Verzweiflung. Hier ist der Buddy Guy-Gesang genau das richtige Mittel, um die Extreme sinnlich erfahrbar zu machen. Aber auch die ganz akustisch daherkommenden Versionen von „John The Revelator“ und „Death Letter“ sind hörenswerte Entdeckungen. Hier ist einer dabei, seine eigene Stimme zu finden. Das Album macht neugierig auf weitere.{module Bluespfaffe}