Ein Schrei, der Rhythmus setzt ein, dann die Bläser – die Füße zucken mit. Und dann der Gesang – hier will einer in die Fußstapfen des großen Otis Redding treten. „Who’s Making Love“, das Lied an die abwesenden Ehemänner war dafür genau richtig.
Doch eigentlich kam der Sänger ganz woanders her, vom Gospel, Blues und Schmuse-Soul a la Sam Cooke. Es war im Jahr 1968. Die Anti-Kriegs-Bewegung wuchs. In Europa protestierten die Studenten. Und in Memphis hatte sich Stax, das heißeste Label für Southern Soul von Atlantic getrennt, die bisher ihre Platten landesweit vertrieben hatten. Das angesehene Label stand damit ohne einen eigenen Katalog da und hatte auch einige der erfolgreichsten Künstler abgeben müssen. Und Otis Redding war tot. Ein Nachfolger musste her.
Für Johnnie Taylor war das eine Umstellung. Sein Vorgänger-Album für Stax hatte noch ganz dem PR-Klischee des Labels von ihm als Blues-Heuler entsprochen. Jetzt sollte er die Tanzflächen rocken, wie dies Redding getan hatte. Und den Titelsong des neuen Albums hasste der fromme Mann zuerst. Doch der Erfolg ließ ihn das milder sehen. Mit „Take Care of Your Homework“ wurde das Hitmuster weitergestrickt. Und Taylor wurde damit zum heißesten Act des neuen Stax.