Wer den klassischen Chicagoblues in der Tradition von Muddy Waters liebt, für den ist John Primer seit Jahren einer der Musiker, auf die man achten muss. Und auch Harpspieler Bob Corritore hat diese Leidenschaft seit Jahren in sich. Schön, dass 2017 das zweite gemeinsame Album der beiden Musiker veröffentlicht wurde.

Als 2013 „Knockin‘ Around These Blues“ bei Delta Groove erschien, waren sich Fans und Kritiker einig in ihrem Lob. Bob Corritore und John Primer sind und waren ein unschlagbares Paar, wenn es um klassischen Chicagoblues geht. Und genau den bekommt man auch auf „Ain’t Nothing You Can Do“ zu hören. Erinnerungen werden wach an Muddy Waters und seine Zeitgenossen.

Eingeladen haben sie sich für ihr neues Album unter anderem den leider bereits verstorbenen Pianisten Barrelhouse Chuck, dessen letzte Aufnahmen hier zu hören sind. Bei anderen Nummern saß der bereits 92 Jahre alte Henry Gray am Klavier. Aus Kalifornien kommt der aufstrebende Gitarrist Big Jon Atkinson.

Auf dem Programm standen neben einigen eigenen Songs natürlich auch die Klassiker aus dem Repertoire etwa von Sonny Boy Williamson („Elevate Me Mama“), Albert King („Ain’t Nothing You Can Do“) oder Magic Slim („Gambling Blues“). Und wer in der Interpretation irgendwelche Hinweise auf die Jetztzeit erwartet: Hier ist historische Aufführungspraxis zu erleben! Aktualität und Faszination ergeben sich aus der Hingabe und Leidenschaft, mit der diese Musiker den Blues regelrecht zelebrieren. Das macht einen ob der Brillianz der versammelten Musiker fast sprachlos. Einfach wunderbar und gleichzeitig wunderbar altmodisch!