Das 1996 erschienene Album Found True Love von John Hammond vereint Neuinterpretationen von Klassikern des elektrischen und akustischen Blues. Gecovert werden unter anderem Howlin Wolf, Little Walter, Lonnie Johnson und Sleepy John Estes.
Seit er zu Zeiten des Bluesrevivals in den 60er Jahren erstmals in der Szene auftauchte, gehört John Hammond Jr. zu den beständigsten weißen Bluesmusikern. Manche haben Hammond als weißen Robert Johnson bezeichnet. Das geht sicherlich ein ganzes Stück in die Irre. Auch wenn Hammond vor allem durch sein kraftvolles Spiel auf der akustischen Gitarre auf sich aufmerksam gemacht hat. Daneben hat er aber auch schon früh elektrische Gitarren in seine Musik integriert – und so etwa Jimi Hendrix noch vor seiner großen Karriere zu Studiojobs verholfen. Doch schon damals war er wichtiger als Interpret denn als Erfinder neuer Sounds oder Songschreiber.
Heute ist er – wie seine Platten aus den 90er Jahren für Pointblank belegen – ein großartiger Bandleader, der selbst auch auf der E-Gitarre hörenswerte Stücke spielen kann. Dies zeigt etwa das 1996er Album „Found True Love“, auf dem er Bluesklassiker etwa von Little Walter, Howlin Wolf, Lonnie Johnson oder Sleepy John Estes neu interpretiert. Allerdings überlässt er die Gitarrenarbeit hier meist seinem Co-Produzenten Duke Robillard, der auch seine Rhythmusgruppe mit ins Studio gebracht hat. Auf einigen der Tracks spielt Charlie Musselwhite die Harp.
Insgesamt ist Found True Love ein wunderbar entspanntes Bluesalbum zwischen jazziger Eleganz und akustischer Subtilität. Nur bei Titeln wie „Hello For My Darling“ kommt auch die rockige Seite von Hammond und Robillard kurz zum Vorschein.