Es gibt vieles, was ein Mann mit seiner Gitarre erzählen kann. Der Däne Johannes Hopfner exerziert auf seinem Album One Song One Take die Palette zwischen Talking Blues, Bob Dylan und Anklängen an Independent Rock durch.
Da ist diese unwahrscheinliche Intensität, die einen schon bei den ersten Tönen von One Song One Take erfasst. Hier singt jemand, dem das wirlich wichtig ist, wovon er erzählt. Johannes Hopfner, dänischer Singer/Songwriter, Gitarrist,… kann man zwar mit den üblichen Etiketten bekleben, doch wird man ihm damit in keiner Weise gerecht. Denn es bleibt ein zu großer Rest.
Da ist einerseits der Folk oder Neo oder Anti-Folk. Da sind die Anklänge an Dylans Folk, da sind die melancholischen Alltagsgeschichten. Doch dann plötzlich heult der Sänger sich durch einen „Shaman Dance“, dass man sich an Worldmusic im Umfeld des Realworld-Labels von Peter Gabriel erinnert fühlt – oder an die Aufnahmen schamanistischer Priester, die manchmal im Nachtprogramm von Deutschlandradio laufen.
Und dann schaut immer wieder die Melancholie des frühen Folk-Blues um die Ecke – ohne dass Hopfner sich wirklich als Bluessänger und -gitarrist verstehen dürfte. Und manche der Lieder sind einfach nur mit akustischer Gitarre gespielter Garagenrock vom Allerfeinsten.
Der Name der Platte ist im Übrigen Programm. Hier gab es keine Overdubs oder zeitraubenden Nachbearbeitungen. Hopfner hat die meist gespielten Stücke seiner Konzerte direkt eingespielt. Unterstützt wurde er dabei von Patrick Manouguian und Sly Wysiwyg – wer auch immer diese Musiker sein mögen.
Nachdem das Album ursprünglich bei Jamendo veröffentlicht worden war, ist es jetzt leider nicht mehr frei erhältlich. Man kann es aber über die Webseite von Hopfner beziehen.