CoverDass Southern Rock auch ohne stumpfes Machotum oder reaktionäre Südstaatengesinnung funktioniert, beweisen JJ Grey & Mofro seit Jahren. Mit "Brighter Days" erscheint jetzt das erste Live-Album der Band aus Jacksonville (Florida). Kombiniert wird es mit einer DVD, die Konzertaufnahmen mit Bildern aus der Heimat der Band im Norden Floridas kombiniert.

Die Kunst des Live-Albums ist in den Zeiten der digitalen Aufnahmetechnik verkommen. Wenn jeder Auftritt schon wenig später im Netz oder auf CDs verfügbar ist, dann lohnt sich das Warten auf offizielle Live-Aufnahmen kaum noch. Die Zeiten, als Platten wie "Made In Japan" oder "Mad Dogs & Englishmen" oder gar B.B. Kings "Live At The Regal" Maßstäbe setzten, sind wohl endgültig vorbei. Das mag allerdings auch daran liegen, dass viele Bands auf den Bühnen nur noch ihren Studiosound rekreieren und das nicht vorberechenbare Miteinander der Bandmitlieger untereinander kaum noch als Ziel gilt.

Doch Bands wie JJ Grey & Mofro gehören da wohl zu den letzten Mohikanern, wenn man die Aufnahmen, die am 22. Januar 2011 im Variety Playhouse in Atlanta entstanden sind, anhört. Hier sind Musiker am Werke, die sich in ihre großartigen Songs hineinknieen und dem Publikum kaum eine Atempause gönnen. Neben Songs des aktuellen Studioalbums "Georgia Warhorse" standen vor allem Aufnahmen von den bei Alligator erschienenen Vorgängeralben auf dem Programm.

Wenn man diese Band mit dem Label "Southern Rock" beklebt, dann tut man ihr dann Unrecht, wenn man damit bloß Bands wie Molly Hatchet assoziiert. Wenn man Rock aber immer als offen zu den Bereichen Blues und Soul hört, dann kann man hier einen Southern Rock hören, wie es ihn sonst kaum noch gibt: Intelligent durch die Texte Greys, die Kompositionen als Melange aus altem Rhythm & Blues, Soul, und Rock & Roll. Und dargeboten mit einer Intensität, die man nicht vorspiegeln kann. Endlich mal wieder ein Live-Album, dass mehr ist, als eine sture Greatest-Hits-Show!