Eine musikalische Wundertüte ist das neue Album „Traveler“ des Dobro-Spielers Jerry Douglas. Musikalisch geht es vom Bluegrass über Folk bis hin zum Blues und zu rockigen Klängen. Und zu den Musikern und Sängern gehören so verschiedene Künstler wie Eric Clapton, Paul Simon, Doctor John, Alison Kraus und Mumford & Sons.
Nein, es ist zum Glück nicht Montag. Aber Lead Bellys „On A Monday“ ist nichtsdestotrotz ein großartiger Beginn für ein Album. Und es ist ein passender Start für eine musikalische Rundreise, die Jerry Douglas und eine große Zahl von Gästen in Studios in New Orleans, Nasville, New York, Montreal und dem britsche Banbury führte. Wenn diese Reise – eine höchst unterhaltsame Reise auch durch die verschiedensten Musikstile zwischen Folk, Bluegrass, Blues und Rock – ein Thema hat, dann könnte man es damit umschreiben, die Möglichkeiten von Dobro, Lap Steel und Slide-Gitarren bis an die Grenzen auszuloten. Denn nicht umsonst wird Douglas vor allem von Musikerkollegen als einer der weltbesten Dobro-Spieler bezeichnet und kann mit seinen vielen Grammies und ähnlichen Preisen wahrscheinlich mittlerweile ein ganzes Haus füllen.
Dass dies niemals langweilig wird, liegt nicht allein an den Gästen der Tour, auf deren Alben er in den letzten Jahren auch schon als Gast auftrat. So singt Eric Clapton (nein, seine Gitarre hat er nicht dabei!) eine wunderschön entspannte Fassung von „Something You Got“ und die Bläser schaffen ein ähnlich entspanntes Bluesfeeling wie auf seiner letzten Studioplatte. Und Douglas lässt ein beseeltes Solo auf der Lap Steel vom Stapel, das aus dem Ganzen eine äußerst beeindruckende Interpretation macht. Wenn ausgerechnet Paul Simon dann „The Boxer“ singt, gerät das auch deshalb nicht zum Selbstzitat, weil eben neben ihm auch noch Mumford & Sons beteiligt sind. Auch Dr. John, Keb‘ Mo‘ oder Alison Krauss und seine Bandkollegen von Union Station tun das, wofür sie bekannt sind. Und das ist auch gut so. Überraschend und prägend für das ganze Album sind dann nämlich doch immer wieder die klanglichen und virtuosen Akzente, die Douglas selbst in die Songs einbringt und die seine Eigenkompositionen zu Hightligts der aktuellen Folk- und Bluegrassmusik machen.