Schon 2004 spielte Jay Gordon bei Eric Claptons Crossroad Festival. Lange arbeitete er auch mit Philip Walker zusammen. Sein aktuelles Album „Woodchoppers Ball“ ist aber ein Beispiel für harten Bluesrock mit schreiender Gitarre und kein lyrisch zurückhaltender Blues.

Wenn jemand aus einer Kettensäge eine Gitarre baut und darauf dann auch einen „Chainsaw Boogie“ spielt, dann ist das garantiert kein Leisetreter. Jay Gordon auf jeden Fall nicht. Bei ihm geht es immer voll auf die zwölf: Seine Gitarren mögen keine leisen Töne und jagen in Hochgeschwindigkeit selbst bei langsameren Stücken. Man könnte ihn als geistigen Verwandten von Musikern wie Walter Trout, Eric Sardinas oder auch Todd Wolfe ansehen. Auch wenn er als Songschreiber längst nicht die Tiefe etwa von Trouts letzten Alben erreicht. Als Sänger ist Gordon eine Kreuzung aus Robert Plant und Lil Ed. Auch hier also: immer hart und drauflos, keine Zeit für Subtilitäten.

So ist „Woodchoppers Ball“ genau die richtige Musik für die Leute, die nach der passenden Soundkulisse für ihren Bikerclub suchen: Hart, laut schnell – ziemlich gut, aber nicht umwerfend. Und vor allem: auf Dauer für jemanden, der nur ab und an Bluesrock hört zu einförmig.