Heftige Riffs, treibende Rockrhythmen und eine Stimme irgendwo zwischen Hardrock und Janis Joplin: Auch auf ihrem neuen Album „Shakedown Soul“ bleibt die Gitarristing und Songschreiberin Kelly Richey ihrem Sound treu, der schon den Vorgänger „Sweet Spirit“ so überzeugend prägte.
 
Diese Scheibe ist nichts für Puristen! Wer Rockverweigerer ist, wird schon nach den ersten Tönen verzweifelt nach dem Lautstärkeregler greifen, wer Bluesrock für eine Erfindung des Teufels hält, sollte ebenso lieber ein anderes Album auflegen. Wer sich aber mal so richtig die Gehörgänge freiblasen will, der kann ruhig weiterlesen.
 
 

 
Ein Kritiker beschrieb die in Cincincinnati beheimatete Gitarristin mal so: “Stevie Ray Vaughan trapped in a woman’s body with Janis Joplin screaming to get out.” Und wenn sie die Gitarre spielt, kommen einem der Verweise zum Texaner unwillkürlich ebenso wie zu diversen Riffkünstlern der härteren Rockrichtungen. 
 
Ihre Stimme allerdings ist weniger bluesig als die von Janis. Sie knurrt und schreit, mal flüstert sie rauh und eindringlich, mal röhrt sie enthemmt los: Hier singt jemand, der nach Jahrzehnten on the road seine eigene Stimme gefunden hat und seine eigenen Geschichten erzählt. Und das ist hier genauso einprägsam wie schon auf „Sweet Spirit“. Nur dass im Sound ihrer Band jetzt öfter mal auch elektronische Spielereien den Triosound aufbrechen.
 
„Shakedown Soul“ erscheint im März und kann allen Fans des harten Bluesrock absolut empfohlen werden. Selbst Metaller dürften ihre Freude an dieser Sängerin mit ihren deftigen Gitarrenklängen haben. (Sweet Lucy Records)