Soul und Blues mit einer der eindrücklichsten Frauenstimmen der Gegenwart finden sich auf „The Devil Is An Angel Too“. Das zweite bei Alligator veröffentlichte Album von Janiva Magness erscheint am 14. April.
Ich gestehe: Diese Stimme hat mich gefangen. Von der ersten Note an. Hier ist eine Sängerin zu hören, die in jeder Note ehrlich ist. Eine Stimme, die rauh und stark ist wie das Leben und doch auch sehnsuchtsvoll und zärtlich. Auf ihrem zweiten für Alligator eingespielten Album singt Janiva Magness zwölf Lieder, die teilweise für sie selbst geschrieben wurden. Und sie interpretiert Songs etwa von Nina Simone, Ann Peebles, Graham Parker und Joe Tex. Von den ersten musikalischen Einflüssen ihrer Kindheit in Detroit über den tiefen Blues eines Otis Rush bis hin zum Soul der klassischen Ära kann sie heute alle Facetten ihrer Stimme einsetzen und dabei gleichermaßen faszinieren. Begleitet wird wird sie von einer großartig eingespielten Band um Gitarrist/Produzent Dave Darling, die von klassischem Blues bis hin zu Funk alle Nuancen der Stücke mitgehen.
Das Album beginnt mit einer düster-mitreißenden Soulnummer: Der Titelsong handelt davon, wie sich das Böse als Gut maskiert. Der Teufel im Schafspelz sozusagen. Und das mit einem Groove, der einen gefangen nimmt. „I’m Gonna Tear Your Playhouse Down“ – eine Rachenummer einer starken Frau. Aber auch solch sehnsuchtsvolle Balladen wie „I Want To Do Everything To You“ oder das wie ein Gospel anmutende „Walking In The Sun“ sind entwaffnend ehrlich und direkt und fern jeglicher Anpassung an die Seichtigkeit des Formatradios.
„Wenn Du nicht an Wunder glaubst, dann bist Du kein Realist“, zitiert Magness in ihren Liner Notes einen Ratschlag, den man ihr gab. Sie selbst sieht ihr Leben, wie es jetzt ist, als solch ein Wunder. Ein Wunder ist es auch, dass solche Musik heute noch Interesse bei Plattenfirmen findet. „The Devil Is An Angel Too“ ist für uns nicht mehr und nicht weniger als das beste Bluesalbum des Jahres bisher.
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