CoverSeit 66 Jahren gehört James Cotton mit seiner Bluesharp zur Geschichte des Blues einfach dazu. Und auch mit 75 Jahren hat „Mr. Superharp“ noch nichts von seinem zupackenden Ton verloren. Auch wenn er auf seinem aktuellen Album den Gesang mittlerweile seinen Bandmitgliedern überlässt: Cotton ist noch immer ein Gigant.

Ich geb’s ganz offen zu: zuerst war ich irritiert. Die Gesangsstimme passte so gar nicht zu meinen Erinnerungen an James Cotton. Die Harp-Attacken, ja die sind noch immer scharf und zupackend. Aber der Sänger? Aber ein Blick aufs Cover sorgte für schnelle Aufklärung: Cotton singt nicht mehr. Er hat auf Giant den Job an seinen Gitarristen Slam Allen abgetreten. Und schlecht macht der seinen Job nicht. Auch wenn er noch weit davon entfernt ist, einer der ganz großen Sänger des Blues zu werden.

Aber eigentlich geht es auf dem Album ja auch nicht um den Gesang. Sondern darum, wie Cotton noch immer durch seine Harmonika sprechen und den Blues erzählen kann. Und das geht schon mit Nick Gravenites „Buried Alive in the Blues“ (was Janis Joplin für „Pearl“ nicht mehr singen konnte) los: Es sind die klassichen Linien und Riffs, wie man sie seit Jahrzehnten von Cotton kennt. Es ist eine Harp mit einer Dringlichkeit und Energie, die noch lange nicht nach Altersheim klingt. Nein: man verzeihe mir das Klischee: Diese Harp klingt einfach jung und energiegeladen.

Auch bei den anderen Nummern der Platte ist da kein Nachlassen zu spüren. Cotton wird von Allen und dem zweiten Gitarristen Tom Holland sowie von der Rhythmusgruppe Noel Neal (bg) und Kenny Neal, Jr. (dr) adäquat zu dessen jugendlicher Energie begleitet. „Giant“ ist eindeutig kein entspanntes Alterswerk sondern einfach nur ein Zeichen dafür, dass man niemals zu alt ist, um mit Leib und Seele den Blues zu spielen.

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