Auf seinem zweiten Cello-Album bei Jamendo hat Ivan Dolgunov die Violinsonate a-Moll (BWV 1003) mit der Cello-Suite in C-Dur (BWV 1009) zusammengestellt.

Es ist ein seltsam Ding mit der Veröffentlichung freier Musik im Internet. Hier kann sich der Künstler frei von Marketingzwängen entscheiden, wie er dem Hörer gegenüber treten will. Und bei Ivan Dolgunov heißt das: Er glänzt mit Bachs Meisterstücken für Solostreicher. Auch bei seinem zweiten Album hat er wiederum eine der Violinsonaten für sein Cello umarrangiert und präsentiert sie gemeinsam mit einer der Solo-Suiten für Violincello. Nun mögen für Kenner diese Werke zu den schönsten Kammermusiken gehören, die jemals geschrieben wurden. Doch für den ungeübten Hörer sind diese virtuosen Meisterwerke eine gewaltige Herausforderung – nicht nur für den Interpreten. Denn die barocke Kompositionstechnik Bachs geht gerade bei den unbegleiteten Stücken nicht so leicht ins Herz wie etwa die zahllosen Instrumentalhits von Kollegen wie Vivaldi oder Telemann. Doch während bei diesen „Barockpoppern“ sich bald schon Übersättigung und Langeweile breit machen kann, entdeckt man bei Bach bei jedem Hören neue Nuancen und Schönheiten. Insofern kann man sich über Dolgunovs neues Album genau so freuen, wie über die erste seiner Veröffentlichungen bei Jamendo. Unbedingt anhören!