WP-PlaylistPolka, Jigs, Reels aber auch Ladino oder ein wenig Reggae finden sich auf der Liste mit freier Musik aus der Folk-Szene. Die richtige Mischung für wilde Tanzparties an düsteren Herbstabenden.

{sidebar id=5}Wenn das Freak Fandango Orchestra aus Barcelona anfängt, in bayrisch-englisch eine Polka zwischen Alpen und Country zu spielen, wird deutlich, in welche Richtugn sich die neueste Playlist aus dem Reich der freien Musik bewegt: Es soll getanzt werden zu den traditionellen Folkklängen aus aller Welt. Die traditionelle irische Giga von Amadian wurde auch nicht auf der grünen Insel sondern in Spanien eingespielt, während Ir mer kero madre von Ofri Eliaz aus dem alten spanischen Lied einen aktuellen Tanz des vorderen Orients macht.

Nach Lateinamerika führt uns dann Me Equivoque von ProyectoT. Im Spannungsfeld zwischen traditioneller Musik aus Angola, von den Kapverden und aktueller Popmusik bewegen sich die Mendes Brothers, die als Produzenten schon zahlreiche Musiker ihrer Inselheimat international bekannt gemacht haben. General Union aus Großbritannien haben sich zwar eigentlich der irischen Folklore verschrieben, interpretieren aber auch Country und ein wenig Boogie, wie sie mit dem East-West-Boogie beweisen, irish-Western-Swing quasi.

Dass in Spanien eine großartige Szene von Musikpiraten existiert, ist schon bei den anderen thematischen Streifzügen deutlich geworden. Ein wenig absonderlich – wenn auch musikalisch wunderbar – ist hier die Musik von Pablo Camarero. Er spielt auf der Violine traditionelle schottische Weisen, die eigentlich eher zu den Dudelsäcken der Highlands passen. Eher als Spanier zu erkennen ist in seiner Musik Javier Gómez Bello – seine Chansons zitieren die Folklore seiner Heimat ebenso wie die Chansontradition Frankreichs.

Aus Costa Rica stammt Olman Briceno. Der Songwriter steht ebenso in der Tradition der spanischen Trovadores wie in der Musik seiner karibischen Heimat. Und wenn wir schon in der Karibik sind, können wir auch noch mal bei Watusi herein hören. Die Reggae-Band steht für fröhlich-karibische Musik mit afrikanischen Wurzeln und einer deutlichen politischen Botschaft.

Und schon sind wir wieder in Barcelona angekommen. Wobei die musikalischen Landschaften, die Laherzio malt, in irgendwelchen korrupten Westernregionen liegen müssen. Man denkt an Wüstenhitze, an brutale Schießereien im Stile von Tarantino, und musikalisch ebenso an Calexico wie an 16 Horsepower. Großartig! Und wenn man das überlebt hat, kann man – sofern noch nicht völlig vom Whisky niedergeschlagen – noch eine Ska-Polka tanzen.  Ivan Ivanovich & The Kreml Krauts singen über Deutsches Essen in Russland, als ob der Alkoholpegel schon vor Stunden überschritten wurde. Aber auch das passt zum düsteren Herbstnebel am Abend.