Howard Fishman – Better Get Right

Vor mehr als zehn Jahren begann Howard Fishman seine Karriere. Damals war er Straßenmusiker in New Orleans. Daran erinnert der inzwischen in Brooklyn ansässige Singer/Songwriter mit seinem Album "Better Get Right".

Wenn man auf der Straße mit Musik seinen Unterhalt verdienen will, muss man auffallen. Und man muss Dinge spielen, die die Leute hören wollen, die vorbei gehen. Dabei ein Repertoire zu finden, mit dem man sich auch als Songwriter selbstständig machen kann, ist eine extrem schwierige Aufgabe. In New Orleans hat man es da relativ einfach: Gospel, frühen Jazz, ein wenig Country,… dort liegt jede Menge Musik in der Luft. Dort kann man sich aus einem Erbe bedienen, das keine Wünsche offen lässt. Doch bleibt der Schritt hin, diese Versatzstücke, diese Oldies, in eine eigene Musiksprache umzusetzen, seinen eigenen Stil zu finden. Das waren so die Gedanken, die mir beim ersten Hören von "Better Get Right" kamen. Denn Howard Fishman war mir bislang völlig unbekannt. Lediglich die im Netz verbreitete offizielle Biografie gab ein paar Anhaltspunkte.

Aber die hätte es letztlich für dieses Album auch nicht gebraucht. Denn schon von der ersten Note der Platte ist eines klar: Hier zelebriert einer die Musik von New Orleans. Doch er tut dies weder im angesagten Funk-Style diverser Brass-Bands oder gar als Oldtime-Jazz. Und er macht das auch nicht nur mit den alten Liedern. "Better Get Right" hat zwar beides: eine extrem funkige Brass-Band und Klassiker wie "Down By The Riverside" oder "We Shall Not Be Moved". Doch was die Platte einzigartig macht sind die ganz im alten Geiste geschriebenen Songs von Fishman: Tee Na Na oder "(TAKE ME BACK TO) NEW ORLEANS" sind fern von touristentauglicher NOLA-Hysterie sondern sind persönliche Songs, die den Geist der Stadt atmen ohne billiger Abklatsch zu sein.

"Better Get Right" ist die erste von insgesamt 3 CDs, die Fishman in den nächsten Wochen veröffentlicht. "No Further Instructions" bringt eine Reihe von Songs, die auf Reisen durch Rumänien und den Osten Europas entstanden sind und vom Balkan ihre Klänge borgt. Und "The World Will Be Different" beschreibt er selbst als "Break-Up-Album", als Liederzyklus über das Auseinanderfallen einer Liebesbeziehung.