Feinsten Retro-Sound zwischen Rhythm & Blues, Blues, ein wenig Rock & Roll und Swing findet man auf dem aktuellen Album „Gimme Coffee!“ von Herby & The Mudcats. Bei drei Liedern werden die Österreicher von Steve Guyger an Bluesharp und Gesangsmikrophon begleitet.

Das wurde mal Zeit: Endlich hat sich jemand musikalisch ernstzunehmend mit dem morgendlichen Hauptproblem auseinandergesetzt: Gimme Coffee! Ich brauch einfach diesen Trunk, um auf Touren zu kommen. Ein Dank an Herby Dunkel und seine Mudcats!

 

Elegant, unaufdringlich und doch voller Spielfreude: Herby & The Mudcats bekommen dies Kunstück auf ihrem Album hin. Ob sie nun relaxt im Stile von Jimmy Reed oder den Swamp-Bluesern Louisianas spielen oder Ausflüge in Richtung Rockabilly unternehmen: Sie spielen elegant und großartig aber ohne aufgesetzte Härte oder übertriebenes Showgehabe. Die Gitarren von Herby Dunkel und Hannes Kasehs haben so etwas ebenso wenig nötig wie die umwerfend prägnante Rhythmusgruppe oder die Harp von GerryLülik. Rauher wird es nur bei den Titeln, wo Steve Guyger als Special Gutest im Studio ist. Hier kommen die Sounds Chicgagoer Blueskneipen zum Klingen. Und die sind wesentlich weniger elegant als Wiener Kaffeehäuser. Dass endlich mal jemand das passende Lied für den Morgen im Büro geschrieben hat, ist ja schon eine Empfehlung wert. Aber das ist noch nicht genug Lob für eines der für uns überraschendsten Bluesalben der letzten Monate: Wenn die Liste nicht schon abgeschlossen gewesen wäre, hätte „Gimme Coffee“ eine Nominierung bei den besten elektrischen Bluesalben 2012 sicher gehabt.