Nashville und Muscle Shoals spielen im Leben von Songwriterin Hannah Aldridge ebenso eine Rolle wie in ihrer Musik: Auf Razor Wire trifft düstere Americana auf die Gefühlstiefe des Soul.
Als Kind sollte sie klassische Pianistin werden. Studiert hat sie dann aber doch Tontechnik an der Middle Tennessee State University. Und da belegte sie als Wahlfach auch einen Kurs in Songwriting. Allerdings setzten die Lehrer dort voraus, dass man bereits eigene Werke vorweisen kann. Hannah Aldrigde, damals 21 Jahre alt, fragte nicht nur ihren Vater (selbst Produzent, Songwriter und Musiker) um Rat, sie fing auch schnell an, in Nashvilles Bluebird Cafe aufzutreten. Dort entstand auch das Alter Ego ihres Songkosmos, eine Frau, die durchaus auch bereit ist, Leute zu töten – der klassische Outlaw, der aber dennoch den Unterschied zwischen Gut und Böse kennt, eine Frau, die sich nicht sagen lässt, was sie tun und lassen soll.
Zwischen Country und Akustiksoul, Blues und Rock perlen die Lieder dahin. Bei aller Härte oft tief melancholisch und düster. Und dennoch voller Kraft. Aldridge meint „Razor Wire“ sei ein Album über das Erwachsenwerden. Für mich ist es eine Scheibe einer Frau, die längst erwachsen ist. (TroddenBlack Entertainment)