Wer die letzten Ausgaben der Wasser-Prawda verfolgt, sieht, wie wir uns immer mehr in das Netz der musikalischen „South East Mafia“ oder den Southies verzweigen. Gemeint sind die Musiker und Bands aus dem Gebiet von Florida, Louisiana und Texas. Greyhounds ist eine Formation, die sich teilweise aus der Begleittruppe von JJ Grey & Mofro rekrutiert. Der Gitarrist Andrew Trube, der Keyboarder Anthony Farrell und der gelegentlich mitspielende Drummer Anthony Cole haben eine spannende Mischung aus Soul und Swampmusik, sehr reduzierte Instrumentierung, aber mit Gefühl eingesetzte Stimmen, die vor allem den Soul bringen.
Die Melodien sind einprägsam, einfach und mit viel Gefühl. Wer Anthony Coles kleines Schlagzeug sieht, glaubt nicht, dass man da so viel Rhythmus rausholen kann. Andrew Trubes Gitarrenspiel ist simpel und genial zu gleich. Trockene Sounds ohne viel Effekt, maximal Raumhall dazu. Der Band ist es gelungen, einen Plattendeal mit Ardent Records über 3 Alben zu unterzeichnen. Das erste Album „Accumulator“ erschien 2014 und die Live CD „Heaven on Earth“ kam erst vor wenigen Wochen in den Handel. „Heaven on Earth“ entstand Ende 2014 während der Begleittour mit The Tedeschi Trucks Band. Als Produzent fungiert Reed Turchi. Beide CDs überschneiden sich etwas in den eingespielten Titeln, bescheren aber dadurch eine Studio- und eine Livevariante einige Schlüsselsongs. Andrew Trube und Anthony Farrell waren schon lange Zeit vor JJ Grey & Mofro als Musiker und Komponisten für viele andere Künstler unterwegs. Mit den beiden Alben stellen sie ihre Eigenständigkeit als Studio- und Liveband unter Beweis. Meine Favoriten auf beiden CDs sind „What’s on Your Mind“ und „Soul Navigator“, weil sie den weiten Bogen der Band vom R&B zum Soul überspannen. Auch „Amazing“ gehört zu meine Favoriten. Die Musik ist so „cool“ dass man sie in einer Edellounge in Berlin oder auch in einem Konzerthexenkessel in Texas hören kann. Aber eigentlich bestehen die beiden Alben nur aus „Favoriten“, weil sie einem einfachen Strickmuster folgen: Soulige Stimmen und bluesige Instrumentieren – ein Patentrezept für die beiden respektive drei Herren der Greyhounds.