Die Greifswalder Universität und Central European Petroleum (CEP) wollen gemeinsam die geologische Entwicklung im Raum Vorpommern und im des deutschen Ostseebereichs erforschen. Eine Kooperationsvereinbarung wurde am 11. November in Greifswald unterzeichnet.

Bis zu 300 Millionen Jahre alt sind die geologischen Schichten und Strukturen, die Geowissenschaftler der Universität Greifswald und Mitarbeiter des Erdölunternehmens CEP gemeinsam untersuchen werden. Vor allem die Bereiche der nordostdeutschen Küstengewässer sind für die Forscher interessant.

Wir möchten gern erfahren, wie sich Gesteinsschichten, die wir bereits auf dem Festland ausführlich untersucht haben, weiter nach Norden fortsetzen sowie ihre Verbreitung und Beschaffenheit kennenlernen. Es ist ausgesprochen erfreulich, dass wir mit CEP einen Kooperationspartner an der Seite haben, der uns bei der Gewinnung eines tieferen wissenschaftlichen Verständnisses der geologischen Entwicklung im südlichen Ostseeraum unterstützt“, erklärt Prof. Dr. Martin Meschede, Projektleiter am Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald.

CEP wird geophysikalische Daten und Gesteinsproben zugänglich machen, die eine Universität gewöhnlich nicht erhält. Ferner unterstützt CEP die Universität mit der Finanzierung für computergestützte Auswertungssysteme und wissenschaftliche Arbeiten. Des Weiteren erhalten Studierende Gelegenheit, Praxiserfahrung zu sammeln. Die Firma CEP Deutschland gehört zu den ersten Förderern, die ein Deutschland-Stipendium für eine Studentin der Universität Greifswald finanzieren.

Die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt dienen der genaueren Kenntnis von Gesteinsformationen des tiefen geologischen Untergrunds, ihren Lagerungsverhältnissen und Nutzungspotenzialen. „Es wird uns dadurch möglich, die Beratung von Landes- und Kommunalbehörden, Verbänden, der Wirtschaft und nicht zuletzt der Bürgerinnen und Bürger zur Geologie Mecklenburg-Vorpommerns noch besser vorzunehmen“, begrüßt Prof. Dr. Ralf-Otto Niedermeyer, Leiter des Geologischen Dienstes des Landesamtes für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG), die Kooperation. Das betrifft Themen wie Energie- und Rohstoffsicherung, darunter die Standsicherheit von Offshore-Windanlagen; außerdem unterirdische Raumordnung im Hinblick auf konkurrierende Nutzungen (zum Beispiel Geothermie, Gasspeicherung) sowie Geogefahren (beispielsweise Erdbeben).