Seine Karriere begann er einst als Rapper irgendwo in Mississippi. Dann entdeckte Grady Champion den Blues und lernte die Harp. Nachdem er 2010 die International Blues Challenge gewann, legt er mit "Dreamin" jetzt nach Jahren wieder ein neues Studioalbum vor.
Man hat ihn schon mit dem zweiten Sonny Boy Williamson verglichen. Und wenn man den Opener "My Rooster Is King" anhört (oder auch Stücke wie "Make That Monkey Jump" oder "That Train"), dann kann man das verstehen: Das ist Mississippi-Blues, wie er in Chicago von Muddy Waters und Little Walter und in Arkansas von Aleck Rice Miller nach dem Zweiten Weltkrieg gespielt wurde.
Doch "Dreamin" ist mehr als eine Platte mit klassischem Mundharmonikablues in der Nachfolge dieser Heroen. Denn Grady Champion lässt sich nicht auf eine Stilrichtung festlegen. So finden sich auch Soulballaden und Gospelanklänge aber auch Ausflüge in die Rockmusik. Das ist in der Gesamtheit nicht großartig aber doch gut bis sehr gut. Ein paar mehr Nummern wie "Make That Monkey Jump" oder den Opener und das Fazit sähe noch besser aus. Hoffentlich kann Grady Champion jetzt regelmäßiger ins Studio gehen. Denn seine ersten Bluesscheiben erschienen schon 1999 und 2001. Und danach war Funkstille. Und das hat er nun wirklich nicht verdient gehabt.