Elegant und spritzig, geeignet für Cocktail-Parties ebenso wie für‘s Jazzfestival, für James-Bond-Soundtracks wie für Tanzbars mit Stil: Gisela Novais & The Blue Summers sind Retro-Soul in italienischer Eleganz. In der Stimme von Sängerin Novais und den Instrumenten hört man immer auch die Liebe zu den swingenden Rhythm&Blues-Sounds der 40er und 50er Jahre.

Es dauert eine Weile, bis diese Musik wirklich mal sämtliche Handbremsen löst. Aber spätestens beim heftig dahin rockenden „Don‘t Wanna Hear“ sind die letzten Hemmungen auch beim kritischen Hörer gefallen. „The Perfect One“ ist zeitweise so verdammt schön und makellos, dass man unwillkürlich nach der Made sucht. Aber genau das ist die falsche Einstellung zu dieser retroseligen Mixtur aus Soul, Jazz, Rock&Roll und Blues.

Die Band empfiehlt ihre Musik als Untermalung zu Serien wie „Mad Men“. Und ein Kritiker meinte, das wäre Musik wie ein trockener Martini. Beides stimmt so ziemlich. Hier ist kein Dreck zu finden. Der Glanz der Produktion gehört hier ebenso her wie das Fehlen irgendwelcher präpubertärer Rockfantasien. Die große Kunst ist es, dass dabei noch so viel echter Soul in dieser Musik steckt: „The Perfect One“ ist wirklich verdammt nah dran an einem perfekten Album. Ich suche jetzt noch ne Bar, wo eine solche Band zum Tanz aufspielt.