Noch eine Platte mit Cover-Versionen zwischen Cyndi Lauper, Sting, Bob Dylan, Violeta Parra und einigen unbekannteren Künstlern? Was soll das, möchte man fragen, bis man diese Platte hört. Schöne geht mit der Musik und den Texten nicht respektlos, aber auf seine sehr eigene Weise um.
Gerhard Schöne hat seit Jahren immer wieder Lieder anderer Künstler nachgedichtet und auf seine eigene Weise interpretiert. Auf „Fremde Federn“ (erschienen 2003) sind es vor allem leise und sanfte Lieder. Doch nichts wird mit Schmalz zugekleistert. Nein – hier singt jemand die Texte anderer Menschen, die ihm wichtig sind.
Zum Beispiel „Soldat“: Kein Hohn, aber die ganz klare Feststellung, dass Mord Mord bleibt und das göttliche Gebot „Du sollst nicht töten“ immer gilt. Und dann „Gracias A La Vida“ von Violeta Parras, das Schöne zum Teil auf Spanisch singt – einfach umwerfend gut und ergreifend.
Ja – es ist eine schöne „Schöne“-Platte: musikalisch gut gespielt, ein Album, an dem man Spaß haben kann. Aber es ist eben auch eine religiöse Platte im besten Sinne des Wortes, die diesem Leben „Danke“ sagen will, ohne je plakativ oder frömmelnd zu sein.