Mit „Soul Musette“ umschreiben Fool Dadaz Fire ihren Musikstil. Ihr 2008 bei Jamendo veröffentlichtes Album Ce Cri vereint Soulgesang mit Chanson und Ausflügen in den Jazz.
Was zuerst auffällt: Irgendwie ist den Franzosen der Funk abhanden gekommen. War ihre Melange aus Soul und Chanson 2006 auf Mais 69? noch durch heftige Attacken gebrochen gewesen, so sind sie 2008 wesentlich gesetzter geworden. Noch immer ist da diese unwahrscheinlich einschmeichelnde Soulstimme, noch immer gibt es jazzige Exkursionen des Saxophons. Und überall kommen die Wurzeln des französischen Chanson durch. Doch all das – zugegeben in äußerst großer Güte – spielt sich nicht mehr auf dem Tanzboden ab sondern eher in einer schummrigen Nachtbar oder gar im Schlafzimmer. Die Energie ist meist gebremst, der Groove zurückhaltend.
Erst bei „Sunrise“ und ganz zum Schluss bei „Silver Surfer“, wo die Band von Tixi & the Midnight Normandy Clapping Band unterstützt wird, steigt das Energielevel an. Anklänge an die frühen Zeiten von Kool & The Gang sind bei letzterem nicht von der Hand zu weisen. Und der Rhythmus geht endlich mal konsequent in die Beine. Musikalisch aus dem Rahmen fällt dann noch Sur le Fil: Eine Rocknummer mit Jazzexkursionen und wahnwitzigen Brüchen. Und jeder Menge Wut in des Sängers Stimme. Wären mehr Songs wie diese drauf, dann wäre das eine ausgezeichnete Scheibe. So ist sie gut.