florence

Eine Stimme irgendwo zwischen Peggy Lee und Edith Piaf. Und dazu eine Band, die Rockabilly mit allen möglichen anderen Klängen anreichert. Das ganze ergibt in Person von Florence Joelle eine höchst unterhaltsame Mischung.

Der Klang ist zuerst wie mit einem Monowalkman in einem Kelleclub mitgeschnitten: Düster, verhallt, staubig. Doch wenn man sich erst mal von seinen Klangvorstellungen verabschiedet hat, entwickelt diese Stimme einen verruchten Sog: Florence Joelle, geboren in Paris, macht neben ihrer Tätigkeit als DJ und Herausgeber diverser Reissuses für Plattenlabel in London auch als Sängerin von sich reden. Und die britische Presse geizt wie üblich nicht mit Superlativen. Da wird von einer Kombination aus Edith Piaf, Nina Simone und Billie Holiday geschrieben. Oder von „Peggy Lee with a Gallic spice“.

Dabei würde Joelle doch am liebsten von sich sagen, dass sie ihre Karriere als Spion, Playgirl oder Katzenräuber begonnen hätte. Als Kind entdeckte sie – sehr zum Horror ihres Jazz-verliebten Vaters – Elvis für sich. Und seither sammelt sie Jazz, Blues, Latin – und alle möglichen abseitigen Musikstile auf Platten. Dazu singt sie, spielt Rhythmusgitarre und ab und zu Mundharmonika in den verschiedensten Bands und Stilen von Gypsy-Blues, Chanson bis hin zu Jazz und Rockabilly. Und dabei ist ihre derzeitige Band mit Gitarrist Huck Whitney, Schlagzeuger Arthur Lager und Bassist Chris Campion eine ideale Kombination, um den Sexappeal und die Verruchtheit selbst von solch totgecoverten Stücken wie „Fever“ neu zu beleben.