Macht der Barde jetzt einen auf Rocker? Auf seinem neuesten Album „Geile Welt“ lässt sich Fanny van Dannen von einer Band begleiten. Und manchmal klingen die Lieder dann auch nach Indierock oder auch nach den Toten Hosen.
Als Mixtur zwischen Hobbyrevoluzzer und Berufsspinner hat ein Kollege mal den Liedermacher bezeichnet, der allein schon für seine Ode an Nana Mouskouri einen Platz in der Geschichte der deutschsprachigen Musik verdient hat. Leider gelingen einem Künstler solche Lieder aber nicht jeden Tag. Und auch wenn „Geile Welt“ noch immer jede Menge spaßige Formulierungen und melodische Einfälle hat, will bei mir hier der Funke nicht so richtig überspringen. Lieder wie „Lebensbejahend“ schunkeln dahin und setzen die passende Signale zum Lachen. Doch ehrlich: Für mich ist das Material für das Liedermacher-Stadl. Witzig, böse und treffend dagegen „Meine Arbeit“ über einen Arbeiter in der Waffenindustrie und den Zustand der Welt ist toll. „Lonely Stuhlbein“ ist Schrammel-Country mit Happyend. Und auch 5 Euro macht gehörig Spaß – hier wird van Dannen fast zum Spaßpunk. Doch wann kommt mal wieder ein Song wie „Nana Mouskouri“? Er selbst könnte sagen: „Frag bloß nicht den Wind“.