Mit „Nothin Is Easy“ sorgten die britischen Ephemerals erstmals 2014 für Aufsehen in der Retro-Soul-Szene. Im Herbst 2015 folgte mit „Chasin Ghosts“ der Nachfolger, wiederum ein Album zwischen Jazz, Soul und Funk der 60er und 70er Jahre.
Eine leichte Melancholie durchzieht dieses Album wie Nebel an einem kühlen Herbstmorgen. Die Band um Gitarrist Hilman Mondegreen und Sänger Wolfgang „Wolf“ Valbrun spielt nicht den oftmals kämpferischen und zupackenden Soul & Funk etwa von Sharon Jones und ihren Dap-Kings. Vielmehr erinnern ihre Songs mit ihren jazzigen Instrumentalpassagen, den herzerwärmenden aber niemals süßlichen Streichern und vor allem der traurigen Stimme Valbruns mehr an die frühen 70er Jahre, als die Grenzen zwischen den Genres auch im Popbereich immer durchlässiger wurden. Manche der Nummern würden so toll in die Reihe „Praisin Poems“ von Tramp Records passen, die heimliche Hits gerade aus dieser Zeit erstmals breiter bekannt machen.
Fast perfekte Soulsongs für das 21. Jahrhundert – spätestens mit „Chasin Ghosts“ haben sich die Ephemerals als eine der wichtigstens Soulbands der Gegenwart etabliert. (Jalapeno)