Was tun als aufstrebende Indie-Band (selbst mit Plattenvertrag), um bekannt zu werden? Die aus Utrecht stammende Truppe The Gasoline Brothers haben sich voll aufs Internet gestürzt und sind quasi eine Band im Web 2.0.
Dass Bands ihre Platten kostenlos im Netz vertreiben ist ja mittlerweile nichts besonderes mehr, wenn das selbst Radiohead machen. Und dass Bands via myspace oder ähnlichen social-networks ihre Fanbasis rekrutieren, gibts auch schon paar Jahre.
Was tun also heute als aufstrebende Indie-Band (selbst mit Plattenvertrag), um bekannt zu werden? Die aus Utrecht stammende Truppe The Gasoline Brothers haben sich voll aufs Internet gestürzt und sind quasi eine Band im Web 2.0. Da werden neue Platten im Internet schon vor Veröffentlichung über Piratenseiten oder auch über Jamendo an die wartenden Fans verteilt. Und Auftritte gibt’s, wenn sich genügend Fans aus einer Region gemeldet haben. Playing on demand quasi. Und Konzerte wie etwa bei der Release-Party ihres neuen Albums werden auch ins Netz gestreamt. Hinzu kommt dann noch die eigene Applikation für das iPhone und seit neuestem auch noch das Spiel zur Band… Medialer Overkill könnte man sagen – oder auch Guerilla-Marketing auf allen Ebenen.
Doch was erwartet einen denn nun, wenn man sich die treibstoffsüchtigen oder -getriebenen Brüder ob nun live oder im Netz anhört? Tsk!, ihr vor wenigen Tagen erschienenes zweites Album ist zuerst mal ein grundsolides Rockalbum. Musikalisch bewegt man sich im Spannungsfeld zwischen Wilco, Guided By Voices oder Big Star. Von ferne grüßen auch noch die Jayhawks ein wenig (minus das Pathos und die Geigen zu deren besten Zeiten). Grunderhliche, von Americana beeinflusste Lieder, die das Pathos des Pop nicht scheuen also. Nichts revolutionär Neues also. Nicht die Neuerfindung der diatonischen Tonleiter. Aber sympathisch und zeitweise mitreißend.