Weil sein Produzent Mike Elizondo einen Job als Stammproduzent bei Warner Bros. bekam, wechselte der Retro-Soul-Star 2012 mit ihm zum Major-Label. Und jetzt kommt als Ergebnis „Nights Like This“ auf den Markt und zeigt einen Eli Paperboy Reed, der seine eingängigen Soulsongs mit Loops und anderer Elektronik kombiniert.
„Shit is getting real now“, singt Reed in seinem Song „Grown Up“. Es ist ziemlich programmatisch für das Album des Songwriters: Es geht um den Mainstream, den ganz großen Erfolg. Der Major-Deal als Zeichen des Erwachsenwerdens. Reed spricht in Interviews davon, dass er keinen Druck davon verspürte außer dem, sich aus der selbst gewählten Retro-Nische zu befreien.
Klar: die Gute-Laune-Melodien, die man von Reed kennt und liebt, sind immer noch da. Doch der Soul wird nicht mehr mit der rauhen Energie der Vorgängeralben präsentiert, sondern erscheint immer wieder durchsetzt von Elektronik und Popsounds.
Man kann das als künstlerische Weiterentwicklung betrachten. Auf mich wirken diese Zutaten nicht wirklich überzeugend. Schrieb Reed seine Songs früher mit der Gitarre und seiner Stimme im Zentrum, so merkt man ihnen jetzt an, dass sie um Samples und Loops herum konstruiert wurden. Und das ist für mich das Ende des überzeugenden Soulsängers und der Beginn eines für mich weniger interessanten Popstars unter vielen. Die guten Songs werden von den neuen Zutaten erschlagen. Und die Stimme des Sängers versinkt darinSchade drum!