Als Saxophonist hat Eero Koivistoinen schon mit Gil Evans, Dissy Gillespie, Jack DeJohnette oder Randy Brecker gemeinsam gespielt. Mit seinem derzeitigen Quartett (Jori Huhtala – b, Alexi Tuomarila – p, Jussi Lehtonen – dr) spielt er zeitgenössischen Jazz der sowohl die nordeuropäischen Traditionen des Jazz widerspiegelt als auch afrikanische Rhythmen.
Wenn den nordeuropäischen Jazz in meinen Augen etwas auszeichnet, dann ist das nicht nur die oft melancholisch-romantische Einbeziehung skandinavischer Folklore und klassischer Musik sondern immer auch das Gefühl für ein fast klassisches Ensemblespiel.
Genau das kann man auf „Hati Hati“ mit seinen acht Stücken auch finden: Melancholische Schönheit von perlenden Pianoläufen und einem Saxophon, das zwischen emotionaler Dringlichkeit und stoischer Gelassenheit die rechte Balance findet. Und darunter pulsierend oftmals Rhythmen, die diese kühle doch niemals leidenschaftslose Musik mit dem Süden verbinden, weniger mit dem Süden Louisianas, sondern mehr mit afrikanischen Küstenregionen. Hier merkt man, dass Koivistoinen als Musiker, Komponist und Dirigent viel und lange auf dem afrikanischen Kontinent gearbeitet hat.
Für mich der Höhepunkt dieses hörenswerten Albums ist allerdings seine Bearbeitung von Dylans „The Times They Are A-Changing“. Das wird zu einer romantisch-drängenden Ballade, bei der Piano und Saxophon mit ihrem Spiel allein die ganze textliche Brillanz von Dylans Klassiker nacherlebbar machen. (Svart)