Zehn Soulpopballaden und Disco-Kracher ohne Peinlichkeit hat Duffy auf ihrem zweiten Album „Endlessly“ versammelt. Entstanden ist das Album mit dem legendären Songwriter Albert Hammond und der Hiphop-Band The Roots als Begleitung.
Es gibt nix, was ich zur Zeit nerviger finde, als Vergleiche mit Amy Winehouse. Kaum eine der damit belasteten Sängerinnen hat es meiner Meinung nach verdient, mit der Junkie-Sängerin in einen musikalischen Topf geworfen zu werden. Und die Begründung ist meist nur darin zu suchen, dass jemand mit seiner Musik auf den Soul der 60er zurück verweist. Als Duffy vor Jahren ihr Debüt „Rockferry“ veröffentlichte, kam der Verweis auf Frau Winehouse schon reflexartig. Dabei bestehen schon von der Stimme und dem ganzen Naturell der beiden Frauen eigentlich überhaupt keine Gemeinsamkeiten.
Wenn man sich jetzt „Endlessly“ anhört, dann werden die Vergleiche noch obsoleter: Die zehn gemeinsam mit Albert Hammond geschriebenen Lieder zeigen eine gereifte Frau, die dennoch immer noch wie ein kleines Mädchen singen und Spaß haben kann. Und der Soul ist eher leichtfüßiger Pop als tragische Ballade vom tiefsten Grund einer verzweifelten Seele. Die akustischen Gitarren und träumerische Geigen treiben einen hin in Träumereien ohne Reue. Daneben finden sich Tanznummern, die mittlerweile mehr nach Disco als nach Memphis oder Detroit klingen. Oder ein wenig auch nach französischem Girl-Pop in all seiner unschuldigen Navität. Sehr eingängig und sehr radiotauglich. Kein Meisterwerk des Soul, aber eine nette und gut hörbare Popscheibe.
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