In der kanadischen Hauptstadt Ottawa ist Gitarrist Drew Nelson seit den 70er Jahren zwischen Blues und Rock aktiv. Mit „The Other Side“ erweitert er das Spektrum auch noch weiter in Richtung Country, Jazz und etwas Reggae.
Lange Jahre war Drew Nelson nicht mehr im Studio gewesen. Doch Steve Marriner, Frontmann der zur Zeit sehr erfolgreichen MonkeyJunk konnte ihn überreden zu einem neuen Album, das er gleich produzierte und diverse Instrumente spielte.
„The Other Side“ ist mal wieder eines der Alben, die über lange Strecken zu leise und bescheiden daherkommen, um wirklich erfolgreich zu sein. Man könnte auch sagen: Das ist ein typischer Geheimtipp. Denn Nelson ist nicht nur ein fantastischer Slide-Gitarrist, er schreibt auch äußerst angenehme Songs, seien es nun Blueskracher wie „One More Chance“ oder „Please Come Home“ oder auch romantische Folkballaden wie den Titelsong dieses Albums. Meist ist das wirklich herausragend. Selbst der Reggae-Touch von „Stick Around“ macht riesigen Spaß. Und wenn Nelson in „Seven Days“ ein wenig an Dylan erinnert, macht das auch nichts.
Schwächen gibt es da, wo er zu weit in Richtung Country geht. „Drifting Away“ etwa ist mir einfach zu langweilig. Und die bis auf die Stimme notengenaue Kopie von „Bird On The Wire“ hätte man auch nicht aufs Album packen müssen. Aber ansonsten: Unbedingt reinhören! (cdbaby)