Die Dojo Cuts kommen aus Sidney und sind Teil der welweiten Classic-Soul-Bewegung. Take from Me ist ihr zweites Album – eine Scheibe voller Gute-Laune-Funk & Soul.
Natürlich ist da zuerst diese Stimme, die sich sofort im Ohr festsetzt: Roxie Ray ist mit ihrem rauchigen Organ eine echte Entdeckung. Irgend ein Kollege meinte (und das sogar in der BBC), sie könnte das Telefonbuch singen, und er würde es dennoch kaufen. Nehmen wir mal die an dem Vergleich hängenden Bezüge zu früheren Zeiten von Aretha Franklin raus – die Australierin könnte man eher mit Frauen wie Sharon Jones vergleichen vom Musikstil her – diese Frau hat eindeutig was einnehmendes.
Und zum Glück ist „Take From Me“ auch nicht die Vertonung des Telefonbuchs sondern eine Sammlung aus guten eigenen Songs und ein paar meist wohlgewählten Klassikern. „I‘d Rather Go Blind“ muss man heute aber wirklich nicht mehr aufnehmen, wenn man seine Verehrung für Etta James deutlich machen will. Da gibt es doch noch ne Menge anderer Songs…. Hier kommt eindeutig zu wenig eigenes und zu viel Verehrung rüber. Ganz anders dann schon die Verarbeitung beim James Brown Klassiker „What Do I Have To Do“ – da ist so viel Schwung drin, dass es einem glatt die Schuhe ausziehen kann am Schreibtisch.
Auch Songs wie die Single „Easy To Come Home“ oder das mit Latin-Jazz veredelte „Mamacita“ haben das Zeug zu Dauerbrennern bei jeder Soul-Party. „Take From Me“ – eine wunderschöne Überraschung aus Australien und eine große Empfehlung für alle Freunde der echten Soul- und Funkmusik. Kaufen und abtanzen!
Nathan Nörgel