Und noch so ein Album über das Leben unterwegs. Digger Barnes. bei dem man nie sicher sein kann, ob als Adresse Hamburg oder sein Wohnwagen irgendwo „on the road“ gilt, hat mit „Every Story True“ ein Album vorgelegt, das am besten irgendwann spät in der Nacht funktioniert, wenn man eigentlich schlafen möchte, aber nicht darf.
Es sind neun Lieder über die Rastlosigkeit, über Niederlagen und die ewige Suche nach einem Ort, den man vielleicht auch Heimat nennen könnte. Auch wenn man eigentlich nur auf der Suche nach dem Platz ist, wo man sich nicht falsch vorkommt. Und es sind Geschichten der Leute, die einem bei solch einem Nomadenleben begegnen. In den Raststätten an der Straße etwa. Oder den dunklen Ecken.
Manchmal sind das Songs, die auch Tom Waits hätte schreiben können etwa vor 20 Jahren. Andere erinnern in ihrer Düsternis an die 16 Horspepower (wenn auch ohne deren Härte). Doch niemals sind sie verzweifelt. Höchstens fatalistisch. Es kann im Leben zwar abwärts gehen. Doch schaut den Schnee an: Der ist tief gefallen. Und er sieht prima aus. („So Low“).